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Rauchfrei ohne Gewichtszunahme

Iss-Dich-Frei System

Ziel der ISS-DICH-FREI ernährungsmedizinischen Betreuung bei Raucherentwöhnung ist den negativen Effekten des Rauchens entgegen zu wirken; weiters die Ernährung auf die neue körperliche Situation des "Nichtrauchens" anzupassen und kompensatorische Motive (Ersatzhandlungen) des Essverhaltens zu erkennen und aufzulösen.

Auf Basis der Patienten bezogenen Ernährungsanalyse wird ein im alltäglichen Leben umsetzbares ISS-DICH-FREI Ernährungskonzept erstellt. Dieses Ernährungskonzept hilft neue Verhaltensweisen zu erlernen, ein neues Körpergefühl zu entwickeln und Rückfälle zu vermeiden.

Wenn Raucher Nichtraucher werden wollen

Angst vor Gewichtszunahme während der Raucherentwöhnung demotiviert viele RaucherInnen mit dem Rauchen aufzuhören; weiters verursacht die tatsächliche Gewichtszunahme durch Beendigung des Rauchens oft einen Rückfall.

Gesichert ist, dass Rauchinhaltsstoffe die Energiebalance beeinflussen. Einerseits haben Raucher einen erhöhten Energieverbrauch durch

  • Hormonausschüttung (Adrenalin),
  • Steigerung der Herzfrequenz und des Blutdruckes
  • Absinken der Hauttemperatur
  • Verbesserung der Darmfunktion

andererseits nehmen Raucher weniger Energie (kcal) zu sich durch

  • Verringerung des Appetits
  • Reduziertes Hungergefühl
  • Veränderung von Geschmacks- und Geruchswahrnehmung
  • Ausschüttung von Hormonen, die sich positiv auf die Stimmungslage auswirken und daher das Verlangen nach tryptophan- u. serotoninhältigen Lebensmittel (z. B. Schokolade) verringern.

Aus ernährungspsychologischer Sicht kann Essen Bedürfnisse befriedigen, die bisher durch Rauchen erfüllt wurden, wie Anregung, Entspannung, Trost, Pause, Belohnung und Kontakt. Dies sind die Gründe, warum Raucher ein Körpergewicht um durchschnittlich zwei bis drei Kilogramm weniger haben im Vergleich zu Nichtrauchern gleichen Geschlechts, gleicher Größe und gleichen Alters.

Rauchinhaltsstoffe verursachen und begünstigen unterschiedlichste Erkrankungen

Krebs: Besonders betroffen sind Bereiche der oberen Atemwege wie Lunge, Mundhöhle, Zunge, Rachen, Kehlkopf, Speiseröhre, Luftröhre und Bronchien.

Herzinfarkt, Schlaganfall, Raucherbein: Rauchen bewirkt eine akute Verengung der Blutgefäße (Gefäßverkalkung vor allem der Arterien des Herzens, des Gehirns und der Gliedmassen). Lebensgefährliche Gefäßverschlüsse sind häufig die Folge. Weiterhin führt Rauchen zum Ansteigen des Blutdrucks und einer erhöhten Herztätigkeit.

Asthma: Bei Asthmatikern reagiert das Lungensystem und Bronchialsystem überempfindlich auf Reize, wie z.B. auch Rauchen. Die Bronchien verengen sich und die Schleimhaut schwillt an. Ein dickflüssiger Schleim wird produziert, wodurch die Flimmerhäarchen Staub und Fremdkörper nicht mehr vollständig abtransportieren können. Bei einem akuten Asthma-Anfall wird durch eine plötzliche, krampfhafte Verengung der Bronchien und gleichzeitiger Schleimhautanschwellung die Atmung hochgradig eingeschränkt.

Chronische Bronchitis: Über die Zigarette aufgenommener Teer verklebt die Flimmerhärchen der Bronchien und Luftröhre, welche Fremdkörper wieder aus den Atemwegen entfernen sollen. Damit wird dieser Selbstreinigungsmechanismus des Körpers lahm gelegt. Partikel und Schadstoffe werden nicht wieder hinausbefördert und können sich in den Atemwegen festsetzen. Es kann sich so ein Nährboden für Bakterien und Viren bilden. Durch Husten versucht der Körper die Fremdstoffe zu entfernen. Dieser sog. "Raucherhusten" tritt häufig morgens auf. Aus den permanenten Reizungen und Entzündungen kann sich leicht eine chronische Bronchitis entwickeln.

Chronische obstruktive Lungenerkrankung
Da die COPD hauptsächlich durch Rauchen verursacht wird, ist die ernährungsmedizinische Intervention in zwei Bereiche ein zu teilen.

  • Raucher sollen zu Nichtrauchern werden und im Zuge dessen ernährungsmedizinisch betreut werden
  • Die an COPD erkrankten Menschen sollen ernährungsmedizinisch kontinuierlich und individuell behandelt werden, um den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität zu verbessern